Sehr geehrte Damen und Herren 
 

Wie wird uns das Jahr 2024 in Erinnerung bleiben? Wird es das Jahr, in dem der mitreissende Sportsommer mit der Fussball-EM und den Olympischen Spielen die Massen begeisterte, oder wird es als Wendepunktgelten – geprägt von globalen Konflikten, richtungsweisenden Wahlen und fundamentalen wirtschaftlichen Umbrüchen?

Während die internationalen Entwicklungen stetig in Bewegung sind, erlebt auch unsere Branche einen tiefgreifenden Wandel. 2024 war die deutsche Autoindustrie, und damit auch der VW-Konzern, von Turbulenzen geprägt. Die Zeiten, in denen VW in China als Pionier einen Marktanteil von 50 % innehatte, und hohe Gewinne erzielte, gehören der Vergangenheit an.

Der europäische Automarkt erholt sich zudem nur langsam vom Corona- und Chipkrisen-Schock und wird auf absehbare Zeit unter seinem langjährigen Niveau bleiben. In diesem Zusammenhang wurden die notwendigen Strukturreformen bei der Volkswagen AG in Angriff genommen, und die in der Folge erreichte Einigung der Tarifparteien wurde als «Weihnachtsmärchen» bezeichnet. Auch der Schweizer Automarkt blieb 2024 mit 239’535 Neuzulassungen erneut um rund 20 % unter seinem langjährigen Niveau und um 5 % unter dem Niveau des Vorjahres. Politische, konjunkturelle und branchenspezifische Unsicherheiten belasteten die Kaufneigung der Kundinnen und Kunden. Diese Verunsicherung sehen wir bei der Entwicklung der Antriebe: Rein elektrische Fahrzeuge waren mit –12,5 % und Plug-in-Hybride mit –10,6 % rückläufigim Vergleich zum Vorjahr. Der starke Anstieg von 17,1 % bei den milden Hybriden spiegelte die Anstrengung der Autobranche, den Verbrauch und die CO2-Emissionen auch bei den Verbrennern zu reduzieren.

 

 

 

 

 

In diesem von Unsicherheiten geprägten Umfeld kann die AMAG Gruppe mit ihren Marken und ihren Handels- und Servicepartnern auf ein insgesamt ordentliches Jahr zurückblicken. Mit einem Marktanteil von 30,4 % und einer von Quartal zu Quartal zunehmenden Vertriebsperformance aller Marken, zahlte sich unsere Modelloffensive aus. Die von uns vertretenen Marken belegten den ersten, dritten, fünften und siebten Platz der Zulassungsstatistik. Sechs der zehn meistverkauften Modelle in der Schweiz kamen von uns – und mit dem Skoda Elroq stellte die AMAG erneut das Lieblingsauto der Schweizerinnen und Schweizer. Entsprechend optimistisch gehen wir ein weiteres Jahr der Veränderung an.

Laut einer Studie von Sotomo können sich 73 % vorstellen, elektrisch zu fahren bzw. haben sich noch keine Meinung dazu gebildet. In den kommenden zwei Jahren wollen aber nur 23 % ein Elektroauto kaufen. Die Hauptgründe gegen den Kauf eines Elektroautos sind der Anschaffungspreis, die Skepsis gegenüber der Reichweite und die unzureichenden Lademöglichkeiten. Genau hier setzen wir mit unseren Produkten und Dienstleistungen an. Wir bringen fortlaufend viele neue Fahrzeuge in weiteren Segmenten mit attraktiven Preisen, hohen Reichweiten und überragenden Ladegeschwindigkeiten auf den Markt. Beispiele hierfür sind der Skoda Elroq, mit einem Preis unterhalb des vergleichbaren Karoq, oder der Volkswagen ID.7, der Gewinner das ADAC-Autotests, bei dem Journalisten die Vorzüge der neuen Technologie in der Schweizer Landschaft erleben konnten und 794 km mit einer Batterieladung fuhren – deutlich mehr als der WLTP-Wert (weltweit harmonisiertes Testverfahren für leichtgewichtige Nutzfahrzeuge). Ebenso beeindruckend: Der neue Audi A6 e-tron, der in nur 10 Minuten auf 310 km Reichweite aufgeladen werden kann – nahezu so schnell wie Tanken.

Wir ergänzen dieses Produktfeuerwerk mit neuen Dienstleistungen. Beispielsweise bieten wir an allen AMAG Standorten und bei den teilnehmenden Vertriebspartnern einen schweizweit einmalig günstigen Ladetarif von einheitlich 28 Rp./kWh für unsere Bestands- und Neukunden. Bei Clyde, unserem Elektroauto-Abo, offerieren wir mit drei Monaten die längste Probefahrt der Schweiz, nach der man beim Kauf, Leasing oder langfristigen Abo eines Neuwagens 50 % der Clyde-Raten zurückerhält – und das egal, ob man elektrisch, hybrid oder mit einem Verbrenner unterwegs sein möchte. Damit bieten wir unserer Kundschaft einen niederschwelligen Einstieg in die Elektromobilität und haben zugleich die Möglichkeit, neue Kundensegmente zu erschliessen. Wir wissen und setzen darauf, dass 80 % der Elektroautofahrer und -fahrerinnen anschliessend wieder ein Elektroauto wählen. Jenen, die von der Elektromobilität bereits überzeugt sind, bieten wir mit attraktiven Leasing-Konditionen für Occasionen einen günstigen Einstieg in die Elektromobilität und kostenlose Batteriezertifikate geben weitere Sicherheit. Mit unseren massgeschneiderten Angeboten rund ums Elektroauto – von der nachhaltigen Stromproduktion mit Helion über innovative Abrechnungslösungen für zuhause von Charge:ON bis hin zum einheitlichen Ladetarif von 28 Rp/kWh im «AMAG & Partner»-Netz – bieten wir Privatpersonen und Unternehmen attraktive und kosteneffiziente «Rundum sorglos»-Lösungen.

Zugleich tragen die reduzierten CO2-Emissionen zusätzlich zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz bei. Wir haben eine klare Vision für die Zukunft. Deshalb haben wir gemeinsam mit weiteren Unternehmen aus Zug, führenden Vertretern der Wissenschaft und engagierten politischen Akteuren die «ZUG ALLIANCE – Thinking Energy & Mobility Forward» ins Leben gerufen. Gemeinsam wollen wir die Dekarbonisierung von Energie, Infrastruktur und Mobilität beschleunigen. Mit den Projekten «Netzdienliches Laden» und «Virtuelles Kraftwerk Zug» soll die Resilienz der Energieversorgung im Kanton Zug gestärkt werden. Lokale Stromproduzenten, Anbieter von elektrischen Speichern sowie Netzbetreiber und Verbraucher und Verbraucherinnen sollen zu einem neuartigen System zusammengeführt werden. Der Kanton Zug hat die ZUG ALLIANCE zudem mit einer Machbarkeitsstudie zu «Automatisiertem Ridepooling» beauftragt. Eine Modellregion für Mobilitätsinnovationen kann entstehen.

 

Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir die Dekarbonisierung von Energie, Infrastruktur und Mobiliät beschleunigen.

– Helmut Ruhl, CEO

 

Wie werden wir einmal an das Jahr 2024 zurückdenken? In Erinnerung bleibt, was emotional berührt, globale Ereignisse, berufliche Erlebnisse, private sowieso. Wie wir uns künftig an heute erinnern werden, hängt gemäss Gehirnforschung nicht nur von den aktuellen Ereignissen ab, sondern auch davon, was in den kommenden Jahren passieren wird. Wir sind überzeugt, dass zukunftsweisende Weichenstellungen bereits erfolgt sind: Die Inbetriebnahme der weltweit grössten ID.Buzz-Flotte bei Helion, der Aufbau unseres Schweizer Elektromobilitäts-Ökosystems mit zahlreichen renommierten Firmenkunden, unsere Beteiligung an Synhelion sowie die Abnahme von deren Solarbenzin setzen klare Akzente. Mit der AMAG Sustainability Challenge unterstützen wir zudem junge Schweizer Unternehmen, die Geschäftsmodelle oder Technologien zur Dekarbonisierung der Mobilität entwickeln und skalieren. Bei der Umsetzung unserer Klimastrategie sind wir mit 30 % Reduktion im Scope 1 bis 3 auf Kurs. Unser Absenkpfad wurde von der international anerkannten Science Based Targets initiative (SBTi) akzeptiert, und das Zwischenziel für 2030 beträgt –50 % im Vergleich zu 2019. 2024 konnten wir als Marktführer über 12’500 Elektrofahrzeuge auf Schweizer Strassen bringen und Solarstrom für mehr als 37'000 Fahrzeuge zubauen. Der Anteil an Frauen in Kaderpositionen beträgt jetzt 16,1 % im Vergleich zu 11,2 % im Jahr 2020. Für uns ist nachhaltige Unternehmensführung keine Mode, sondern ein seit Jahrzehnten gelebter Unternehmenswert. 1945 war Bob T. Hilpertshauser der erste Lernende der AMAG. Mittlerweile 93-jährig konzipierte er in den 1950er-Jahren das erste Ausbildungscenter, Jahrzehnte später die Academy in Schinznach-Bad und er war bei der Eröffnung der neuen Academy im August 2024 in Lupfig unser Ehrengast. Die Besonderheit unseres Familienunternehmens mit rund 800 Lernenden und 7500 Mitarbeitenden zeigt sich auch in der digitalen Welt unter #GenAMAG.

Wir stellen heute die Weichen für die Mobilität von morgen. Für unsere Mitarbeitenden, für unsere Lernenden. Gemeinsam mit unseren Partnern im Handel und Service werden wir auch 2025 unseren Kundinnen und Kunden massgeschneiderte Lösungen für ihre Mobilitätsbedürfnisse und Klimaziele anbieten.

 

Für uns ist nachhaltige Unternehmensführung keine Mode, sondern ein seit Jahrzehnten gelebter Unternehmenswert.

– Martin Haefner, Verwaltungsratspräsident der AMAG Gruppe