Dekarbonisierung von Industrie, Mobilität und Infrastruktur

 

Was passiert, wenn innovative Unternehmen, Politik und Wissenschaft an einem Strang ziehen? Die ZUG ALLIANCE zeigt es: Mit wegweisenden Projekten zur Energie- und Mobilitätswende wird der Kanton Zug zum Testfeld für die Zukunft – und ein Vorzeigemodell für andere Regionen der Schweiz.

«Mehr Action, weniger Power Point» – so lautet die Devise von Andreas Bittig und Philipp Wetzel. Die beiden Co-Geschäftsführer des Vereins ZUG ALLIANCE haben sich grosse Ziele gesetzt. Gemeinsam mit starken Partnern aus der Region Zug (siehe Box, Seite 48) wollen die beiden nicht weniger als die Zukunft der Mobilität und der Energiewirtschaft gestalten. Aus gutem Grund: Die Schweiz soll ab 2050 keine Treibhausgase mehr in die Atmosphäre ausstossen (Netto-Null-Ziel).

 

Es besteht eine hohe Aufmerksamkeit am Markt für innovative Mobilitäts- und Energieprojekte.

– Andreas Bittig , Co-Geschäftsführer des Vereins ZUG ALLIANCE

 

«Unser Ziel ist es, durch unternehmerisches, proaktives Handeln die angestrebte Dekarbonisierung im Kanton Zug voranzutreiben – und das möglichst sektorübergreifend», erklärt Philipp Wetzel, der hauptberuflich als Managing Director des AMAG Innovation & Venture Labs tätig ist und sein Amt in der ZUG ALLIANCE im Herbst 2024 von seinem Vorgänger Bernhard Soltermann übernommen hat. Die Devise: Der Energie- und der Mobilitätssektor sollen somit nicht nebeneinander, sondern gemeinsam dekarbonisiert werden.

Alle Mitglieder engagieren sich aktiv

Die Idee der AMAG Gruppe wurde durch die Handelskammer Zug unterstützt und das Netzwerk etabliert. «Das Konstrukt vereint engagierte Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die gemeinsam daran arbeiten, innovative Lösungen für die grossen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln», fasst Gründungsmitglied Andreas Bittig von der Tech Cluster Zug AG den Kerngedanken der Allianz zusammen. «Wir haben den Kreis zu Beginn bewusst klein gehalten. Aktuell sind nur Unternehmen involviert, die auch wirklich konkrete Ressourcen zur Alliance beitragen.» Die AMAG Gruppe zum Beispiel bringt ihre Expertise sowie die ihrer Tochterunternehmen gezielt in verschiedene Projekte ein. Involviert sind nicht nur Fachleute aus dem Innovation & Venture Lab, sondern auch von den Energielösungsunternehmen Helion Energy AG und Holo. Letzteres Unternehmen hat sich auf den Aufbau und den Betrieb von autonomen Mobilitäts- und Logistiklösungen spezialisiert (siehe auch AMAG Nachhaltigkeitsbericht 2023).

Von der Vision zur Realität

Zu den Kerninitiativen der ZUG ALLIANCE gehören drei Leuchtturmprojekte (siehe Box, Seite 47). Die Vorhaben sind integraler Bestandteil der Energie- und Klimastrategie des Kantons Zug und konkrete Beispiele dafür, wie Klimaschutz, Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen können. Das Pilotprojekt «Netzdienliches Laden» zum Beispiel macht Elektrofahrzeuge zu Akteuren in der Energiewende, indem sie als mobile Energiespeicher das Stromnetz stabilisieren.

 

Wenn der Tipping Point – zum Beispiel im Bereich des autonomen Fahrens – erreicht ist, wollen wir bereit sein.

– Philipp Wetzel, Co-Geschäftsführer des Vereins ZUG ALLIANCE

 

Dass der innovative Verein ausgerechnet im Kanton Zug gegründet wurde, und dort seine Pilotprojekte vorantreibt, ist kein Zufall. «Dank einem schlanken Behördenapparat, wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen und einer grossen Offenheit gegenüber neuen Technologien eignet sich Zug ideal als Modellregion», betont Philipp Wetzel. Andreas Bittig nennt einen weiteren Punkt: «Indem wir uns zunächst auf eine Region beschränken, konnten wir Komplexität rausnehmen. Es ist einfacher, mit einem Kanton zu sprechen statt mit 26 unterschiedlichen Regierungen.»

Neue Geschäftsfelder entwickeln

Klar ist aber auch: Die AMAG und die weiteren involvierten Unternehmen engagieren sich nicht nur zum Vergnügen oder aus Goodwill für die ZUG ALLIANCE. Eine wesentliche Motivation für das Engagement liegt in der Entwicklung der AMAG Gruppe von der reinen Autoanbieterin hin zum ganzheitlichen Mobilitäts-Ökosystem. «Wir haben auch in Zukunft das Ziel, gewinnbringende Geschäftsfelder zu entwickeln», sagt Philipp Wetzel. «Damit dies möglich ist, müssen wir uns kontinuierlich weiterentwickeln.»

Laut Philipp Wetzel und Andreas Bittig habe die Gründung der ZUG ALLIANCE über die Kantonsgrenzen hinaus ein grosses Echo ausgelöst. Der Verein trifft offensichtlich einen Nerv: «Es besteht eine hohe Aufmerksamkeit am Markt für innovative Mobilitäts- und Energieprojekte», betont Andreas Bittig.

 

Abschliessend wagen die beiden Co-Geschäftsführer der ZUG ALLIANCEnoch einen Blick in die Zukunft. Beide sind sich einig, dass die Sektorkoppelung – also die konsequente Verbindung zwischen Energie- und Mobilitätsbereich – schon in einigen Jahren Standard sein wird. «Auch autonome Fahrzeuge werden allgegenwärtig sein.»

«Und das Ineinandergreifen von verschiedenen Fortbewegungsmitteln ist ein fester Bestandteil der Mobilität in der Schweiz», sagt Andreas Bittig. Das betont auch Philipp Wetzel. Für den Managing Director des AMAG Innovation & Venture Labs ist klar: «Wenn es einmal losgeht, geht es schnell. Wenn der Tipping Point – zum Beispiel im Bereich des autonomen Fahrens – erreicht ist, wollen wir bereit sein.»
 

Die Mitglieder der ZUG ALLIANCE

• AMAG Group AG

• Cham Group AG

• Siemens Schweiz AG

• Stadt Zug

• Tech Cluster Zug AG

• WWZ AG

• Zug Estates AG

• Zugerland Verkehrsbetriebe AG (ZVB)

Die enge Zusammenarbeit mit dem Kanton Zug sowie die wissenschaftliche Unterstützung durch die Universität St. Gallen (HSG) ergänzen das Netzwerk des Vereins.

 

 

Drei Projekte der ZUG ALLIANCE

Die ZUG ALLIANCE treibt im Kanton Zug drei Schlüsselprojekte voran, um die Energie- und Mobilitätswende zu fördern.

 

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