Fahrzeuge und Infrastruktur

Fahrzeuge und Infrastruktur: kombiniert für eine nachhaltige Zukunft

 

Elektroautos sind ein Schlüsselfaktor für ein nachhaltiges Verkehrssystem. Doch parallel dazu muss auch die Versorgungssicherheit mit erneuerbarer Energie gewährleistet sein. Dafür braucht es vernetzte Lösungen für die Produktion, die Ladeinfrastruktur und die Energiespeicherung. Auf ihrem Weg zur führenden Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität setzt die AMAG auf ein Gesamtangebot, das sowohl die Fahrzeug- als auch die Infrastrukturseite umfasst. Mit dem 2022 erfolgten Kauf von Helion hat sie dazu einen wichtigen Schritt gemacht.


Mehr Photovoltaik und Ladestationen


Die AMAG Gruppe will bis 2040 einen klimaneutralen Fussabdruck gemäss Net Zero erreichen. Dazu sollen 2030 mindestens 70 Prozent der in den AMAG Betrieben abgesetzten Fahrzeuge rein batterieelektrisch betrieben sein. Den Strom für diese Elektroautos wollen wir mit Partnern zunehmend selbst produzieren. Zum künftigen Gesamtangebot gehören zudem intelligente Ladelösungen für das Energiemanagement im Unternehmen oder zuhause.

Auf der Fahrzeugseite verfügt die AMAG seit jeher über herausragende Kompetenzen. Die Aktivitäten rund um Energie, Laden und Elektromobilität haben wir 2022 weiter intensiviert und im neuen Geschäftsfeld AMAG Energy & Mobility gebündelt. Das Geschäftsfeld umfasst die Angebotswelten von Clyde, Volton und Helion. Clyde ist ein innovatives Abo-Paket für eine flexible Fahrzeugnutzung. Anfang 2022 wurde die Transformation zum rein elektrischen Mobilitätsanbieter gestartet, die wir 2024 abschliessen werden. Unter der Marke Volton bietet die AMAG Gruppe Beratungs- und Serviceleistungen für Geschäfts- und Flottenkunden an. 2022 entwickelte Volton ein Ladeangebot mit Zugang zu über 7000 öffentlichen Ladestationen in der Schweiz.

 

Bei der Umstellung auf Elektromobilität ermöglicht unser Gesamtangebot ökologische und ökonomische Vorteile.


Mit Helion übernahm die AMAG 2022 eine führende Schweizer Spezialistin in den Bereichen Photovoltaik, Stromspeicher, Wärmepumpen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge – von der Beratung über die Planung bis hin zur Installation und Wartung. «Zusammen mit Helion und ihren 460 Mitarbeitenden können wir unser Dienstleistungsangebot rund um die Elektromobilität erheblich erweitern», sagt Martin Everts, Managing Director von AMAG Energy & Mobility. Zudem wollen die AMAG und Helion gemeinsam eine Lösung für das smarte Laden liefern, um das Elektroauto als Speicher zur besseren Nutzung des Solarstroms und als Pufferspeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes zu nutzen.

Technologische Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten
 

Seit November 2022 gehört Helion zur AMAG. Das Potenzial für gemeinsame Lösungen und Angebote ist sehr gross. Ein künftiger Schwerpunktbereich sind Lösungen für das smarte Laden. Welche Herausforderungen es beim Aufbau der gemeinsamen Angebote zu meistern gilt, diskutieren Rebecca Berghaus (RBe), Director Fleet bei der AMAG Retail, und Roger Bitterli (RBi), Key Account Management Commercial bei Helion.
 

Wo steht ihr beim Aufbau der Zusammenarbeit?
 

RBi: Wir haben schon bisher mit der AMAG zusammengearbeitet. Aber jetzt geht es darum, schnell zusammenzuwachsen und die Vorteile unseres Angebots aus einer Hand auf dem Markt klar sichtbar zu kommunizieren.

RBe: Wir haben gerade viele Meetings, um die Integration voranzutreiben. Mir ist es ein grosses Anliegen, dass dieser Prozess auch in den einzelnen Vertriebsregionen abläuft, mit gemeinsamen Kundenbesuchen. So können wir unsere kombinierten Stärken in Beratung und Vertrieb zeigen.

 

NetZero: Rebecca Berghaus und Roger Bitterli
Rebecca Berghaus und Roger Bitterli

Für wen bringt euer kombiniertes Angebot einen Mehrwert?
 

RBe: Wir fokussieren nicht auf eine bestimmte Zielgruppe. Das Spektrum reicht vom KMU mit fünf Fahrzeugen bis zum Grosskonzern. Sobald wir spüren, dass ein Unternehmen Interesse an Nachhaltigkeit hat, dass Elektroautos und eine eigene Stromproduktion in Frage kommen, bringen wir Helion mit ins Spiel.

RBi: Wir kommen von der Photovoltaik her und sind dann jeweils rasch beim Thema Elektroautos und Gesamtkonzept. Wenn wir bei Helion und ihr bei Fleet unsere Botschaften gut aufeinander abstimmen, erkennen die Zielgruppen rasch, dass wir ihnen im Zweierpaket einen Mehrwert bringen.

 

Wissen bewegt

Das Fahrzeug als Speicherlösung

Das Elektroauto als Stromspeicher nutzen? Dr. Jonas Huber, Senior Researcher am Power Electronic Systems Laboratory der ETH Zürich, erklärt mit anschaulichen Beispielen, welche Herausforderungen das bidi-rektionale Laden in der Praxis mit sich bringt und welcher Mehrwert daraus entstehen kann. 

Welchen Herausforderungen begegnet ihr auf dem Markt?
 

RBe: Die Elektromobilität ist beratungsintensiv, weil die technologische Entwicklung sehr schnell voranschreitet. Seit Anfang 2023 bringt der VW-Konzern zum Beispiel die ersten Fahrzeuge auf den Markt, die für bidirektionales Laden geeignet sind. Bis 2024 sollen alle Elektroautos des Konzerns so ausgestattet sein. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Gesamtlösungen …

RBi: … und bietet ein grosses Potenzial für eine nachhaltige Elektromobilität. Wir verbauen heute bei jedem zweiten Kunden zuhause einen 10-Kilowatt-Speicher, um Strom aus der Photovoltaikanlage zwischenzuspeichern. Elektroautos haben heute einen Batteriespeicherplatz von bis zu 70 Kilowatt. Die AMAG will einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dieses Potenzial für eine sichere Stromversorgung nutzbar zu machen.
 

Wo liegt das Hindernis?
 

RBi: Das bidirektionale oder smarte Laden ist heute von Gesetzes wegen noch nicht möglich.

RBE: Dass das bidirektionale Laden funktioniert, zeigen Beispiele aus den Niederlanden. Das wollen wir vermehrt kommunizieren.

 

Die AMAG will wesentlich dazu beitragen, das Potenzial von smartem Laden nutzbar zu machen.


Was ist auf Kundenseite wichtiger: ökologische oder ökonomische Argumente?
 

RBe: Die meisten Unternehmen haben heute ökologische Nachhaltigkeitsziele. Aber am Schluss schaut sich der CFO die Gesamtkosten einer Lösung an – oder anders gesagt: die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, die natürlich auch gegeben sein muss. Mit der Elektromobilität verändert sich das finanzielle Gesamtbild. Früher standen die Fahrzeugkosten im Vordergrund. Heute ist das viel komplexer, zum Beispiel durch die Infrastrukturkosten und die Veränderungen bei den Strompreisen und Einspeisevergütungen.

RBi: Ja, die steigenden Strompreise haben viel bewegt. Heute müssen sich CEO und CFO fragen, ob sie es sich leisten können, keine Photovoltaikanlage zu installieren.

RBe: Deshalb brauchen wir bei Helion und bei Fleet eine sehr hohe Beratungsqualität. Wir wollen die Unternehmen bei der Umstellung auf die Elektromobilität umfassend begleiten und aufzeigen, welche ökologischen und ökonomischen Vorteile unser Gesamtangebot hat.

 

Das könnte Sie auch interessieren