Fahrzeuge und Infrastruktur

Datenschutz hat für die AMAG höchste Priorität

 

Datenschutz ist für die AMAG ein zentrales Anliegen. Sie unternimmt schon heute sehr viel, um die Daten ihrer Kundinnen und Kunden zu schützen. Dieses Engagement wird künftig noch wichtiger: Die klimaneutrale Mobilität der Zukunft basiert auf digitalen Lösungen, vernetzten Verkehrsträgern und grossen Datenmengen. Ein Beispiel dafür ist die Ende 2022 eingeführte AMAG App. Sie bietet Kundinnen und Kunden einen direkten Zugang zu wichtigen Fahrzeugdaten und diversen Services. Die AMAG Datenschutzexpertinnen und -experten waren deshalb in die Entwicklung der App von Anfang an einbezogen.
 

Digitalisierung und Fahrzeug-Connectivity erfordern mehr Datenschutz
 

Die AMAG legt höchsten Wert auf den Schutz aller Daten von Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden, Lieferanten und weiteren Partnern. Wir treffen dafür angemessene technische und organisatorische Vorkehrungen, um die Informationen vor einer unberechtigten Verwendung zu schützen. Dieser umfassende Datenschutz und die strikte Einhaltung der entsprechenden Gesetze ist bei der AMAG direkt in die Prozesse integriert, mit klaren Regeln und mit Kontrollen. So gewährleisten wir den Schutz der Daten von innen her. Auch der Schutz gegen Angriffe von aussen hat bei der AMAG höchste Priorität – im Rahmen unserer Cybersicherheits-Strategie.
 

Wir wollen und müssen den Kundinnen und Kunden transparent aufzeigen, was mit ihren Daten passiert.

Mit dem Thema Datenschutz befasst sich die AMAG bereits seit Langem intensiv. Dabei kommt uns zugute, dass wir über die liechtensteinische Tochtergesellschaft AMAG Vaduz auch im europäischen Datenschutzumfeld über vertiefte Erfahrungen verfügen, etwa mit der 2018 eingeführten Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU. In den letzten Jahren ist der Datenschutz noch wichtiger geworden. Der Grund dafür ist der starke Anstieg des Datenvolumens rund um den Einsatz von Autos, sei es beim Transfer von technischen Informationen oder in digitalen Angeboten. Die steigenden Connectivity-Kapazitäten der Fahrzeuge tragen dazu genauso bei wie die zunehmende Einführung von digitalen Lösungen, die eine moderne Mobilität ermöglichen. In der AMAG Welt gehören dazu beispielsweise die Angebote Clyde, allride und Volton sowie die Ende 2022 eingeführte AMAG App mit der Option einer integrierten Lade- und Kreditkarte (siehe Interview, Seite 36). Die Herausforderung: Für solche Lösungen ist ein umfassender Datenschutz komplex, weil es zunehmend schwieriger wird, die Datenflüsse und -wege zu identifizieren. Die AMAG baut Datenschutzanliegen in solchen Projekten deshalb von Anfang an ein. Dabei berücksichtigen und koordinieren wir jeweils auch die Schnittstellen mit den Marken.

Gute User Experience trotz klarer Regeln
 

Die AMAG App vereinfacht für die Kundinnen und Kunden Prozesse rund um ihr Fahrzeug, zum Beispiel die Organisation eines Servicetermins. Sie lässt sich zudem mit einer Lade- und Kreditkarte koppeln. Auch Tipps vermittelt das Tool, etwa zu einer ökologischen Fahrweise. Der App-Einsatz führt zu einem intensiven Austausch von personen- und fahrzeugbezogenen Daten zwischen den Userinnen und Usern und ihren Partnern bei der AMAG. Wie die AMAG dabei proaktiv den Datenschutz sicherstellt und welche Herausforderungen damit verbunden sind, diskutieren Susan Siemann (SSi), Group Data Privacy Officer bei der AMAG Group, und Michael Bertschi (MB), Projektleiter Digital Business bei AMAG Retail und Projektleiter der AMAG App.
 

Weshalb hat die AMAG ihre eigene Mobilitäts-App eingeführt?
 

MB: Wir wollen den AMAG Kundinnen und Kunden eine für unsere Angebote und Dienstleistungen massgeschneiderte App zur Verfügung stellen. Die bisherige App eines Drittanbieters war dafür nicht mehr geeignet. Anfang 2022 fiel deshalb der Entscheid für unsere eigene App, die zudem mit unseren Angeboten und Dienstleistungen mitwachsen kann. Kundenfreundliche Neuerungen in der App sind zum Beispiel die neu eingeführte Terminvereinbarung für Serviceleistungen oder die Möglichkeit von Schadensmeldungen. Ende 2022 haben wir die App dann aufgeschaltet. Im ersten Halbjahr 2023 werden wir die Userinnen und User vom Drittanbieter zu uns migrieren. Er ist aber weiterhin für die technische Basis der App zuständig.

 

Wissen bewegt

Nachhaltiger Schutz für Unternehmen

Im Fokus von Cyberangriffen stehen oft Unternehmen. Pascal Lamia, Leiter Operative Cybersicherheit im Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) des Bundes, betont im Videointerview, dass ein umfassend angelegtes Cybermanagement für einen hohen Schutzgrad sehr wichtig ist. Er erklärt zudem, wie sich Unternehmen am besten vor Hacker-Angriffen schützen und weshalb eine gute Zusammenarbeit mit dem Bund ausschlaggebend ist. 

Wie komplex ist die Gewährleistung des Datenschutzes in der App?
 

MB: Sehr komplex! Alle personen- und fahrzeugbezogenen Daten sind sensibel. Jeder zusätzlich aktivierte Service in der App erfordert deshalb eine Einwilligung, wobei die Transparenz gewährleistet ist. Speziell im Vordergrund steht die Sicherheit von Informationen und Daten mit finanziellem Bezug. Die mit der App vernetzbare Ladekarte ermöglicht den Userinnen und Usern, an über 7000 Ladestellen in der Schweiz ihr Elektroauto zu Vorzugskonditionen aufzuladen. Wer es noch einfacher haben will, nimmt gleich noch die Kreditkartenfunktion dazu – was weitere Anforderungen an den Datenschutz stellt.
 

Welches waren vom Datenschutz her die grössten Herausforderungen im Projekt?
 

SSi: Die Datenflüsse und die Verantwortlichen für die Daten zu identifizieren. Wir mussten mit dem Drittanbieter genau analysieren, wann wir als AMAG für Daten verantwortlich sind und wo die Schnittstelle zu seinem Verantwortungsbereich liegt. Danach brauchte es präzise Datenschutzvereinbarungen und Vorgaben für das Projekt. Wir wollen und müssen den Kundinnen und Kunden transparent aufzeigen, was mit ihren Daten passiert. Das schreibt auch das ab September 2023 gültige revidierte Schweizer Datenschutzgesetz vor.

MB: Als Projektleiter war es mein Anliegen, dass wir den Datenschutz nicht erst am Ende des Projekts aufnehmen, sondern von Anfang an vollwertig integrieren. Das ist zwar aufwändiger, aber für eine sichere Lösung notwendig.

SSi: Danke für diese Voraussicht, Michael. Wir von AMAG Legal & Compliance haben ja das Image als Showstopper, wenn wir am Schluss eines Projekts sagen müssen, dass etwas aus Datenschutzgründen so nicht geht. Das lässt sich vermeiden, wenn wir jeweils die Datenschutzaspekte früh einbringen können.

 

Michael Bertschi und Susan Siemann
Michael Bertschi und Susan Siemann

Wie überzeugt ihr die User vom hohen Datenschutzstandard der AMAG?
 

MB: Transparenz und kommunikative Aspekte sind sehr wichtig. Ein Beispiel: In vielen Anwendungen können die Userinnen und User die Allgemeinen Geschäftsbedingungen mit einem Häkchen akzeptieren, ohne sie überhaupt anzuschauen. Wer sich für die AMAG App registriert, kommt hingegen zuerst auf einen gesonderten Einwilligungs-Screen. Auf diesem zeigen wir genau, wie die Personen- und Fahrzeugdaten verwendet werden. Erst danach können die Userinnen und User die AGB akzeptieren und in die Datenverarbeitung einwilligen.

SSi: Ich war begeistert von dieser Idee mit dem Screen. Ein weiterer Punkt ist, dass man sich für die App auch nur als Person registrieren kann, also ohne die Vernetzung zwischen Person und Fahrzeug.
 

Ist der Datenschutz auch bei Weiterentwicklungen von digitalen Lösungen gesichert?
 

SSi: Datenschutz gehört bei der AMAG zur DNA – immer. Wir sind überzeugt, dass diese konsequente Haltung die Kundenbindung stärkt und neue Kundinnen und Kunden zu uns bringt.
 

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